Putins Oligarchen leben ungestört in Grunewald

Wie spricht man über das Morgen, in einem Land, wo mir Menschen erzählten, sie hätten aufgehört, an die Zukunft zu denken? Wo es fast nur noch darum geht, das Heute zu überstehen, mit all den Sorgen, die der Krieg mit sich bringt?

Mit einer internationalen linken Delegation bin ich vor einigen Tagen in die Ukraine gereist. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Linksparteien aus Finnland, Portugal, Schweden und Dänemark wollte ich diese Gelegenheit nutzen, mit den vom Krieg betroffenen Menschen unmittelbar das Gespräch zu suchen.

Mein Besuch in der Ukraine hat mich tief bewegt. Die Menschen dort leisten Unglaubliches, organisieren den Wiederaufbau, evakuieren Menschen aus Frontregionen und unterstützen Millionen Kriegsflüchtlinge. Doch trotz aller Energie ist die Erschöpfung spürbar – ständige Alarme, wenig Schlaf, die Sorge um Angehörige zermürben die Leute. Viele sagen uns, es sei nicht die Zeit, Pläne für morgen zu machen – es gehe nur darum, das Richtige zu tun, hier und jetzt, weil es notwendig ist.

Und dennoch – die Diskussion über die Zukunft der Ukraine, über den Wiederaufbau, hat längst begonnen. Wir dürfen nicht warten, sondern müssen den Menschen jetzt beistehen. In Butscha, einem Ort des Grauens, hat uns eine Vertreterin der Stadtverwaltung eine klare Botschaft an die Bundesregierung mitgegeben: „Helft uns heute beim Wiederaufbau, nicht erst morgen!“

Eines ist klar: Es gibt viele Wege, Solidarität zu zeigen und zu helfen. Der Wiederaufbau ist jetzt wichtig, denn die Menschen in der Ukraine brauchen sofortige Unterstützung. Es braucht konkrete, humanitäre Hilfe, die direkt bei den Menschen ankommt.

Wir müssen uns aber auch fragen, warum Putins reiche Freunde hier ungestört in Luxus leben können, während in der Ukraine so viele Menschen um ihre Existenz kämpfen. Warum tut die Ampelregierung nichts gegen die russischen Oligarchen, die sich im Berliner Nobelviertel Grunewald ihre Luxusvillen kaufen? Es ist höchste Zeit, den Kriegstreibern das Handwerk zu legen. Wir müssen das Eigentum der Oligarchen endlich einfrieren! Niemand, der mit Putin gemeinsame Sache macht und seinen kriminellen Angriffskrieg unterstützt, darf in Europa einfach so in Saus und Braus weiterleben können. Wer Druck auf Putin ausüben will, darf seine Oligarchenclique nicht unbehelligt lassen.