Aus Lempedusa

Mission der neuen deutschen zivilen Seenotrettungsorganisation

Die erste Mission der neuen deutschen zivilen Seenotrettungsorganisation Sarah (Search and Rescue for All Humans) war erfolgreich. Gestern konnten wir 19 Menschen, 18 Männer und eine Frau, in einem kleinen Holzboot mithilfe von Seabird, einer zivilen Luftüberwachung zur Seenotrettung, aus dem Mittelmeer retten. Es ist schlechtes Wetter mit 2 bis 3 Meter hohen Wellen angekündigt. Das hätten die Menschen in diesem Boot nicht überlebt. Einem Geretteten ging es gesundheitlich sehr schlecht. Er wurde von uns medizinisch intensiv behandelt.

Er war über 20 Minuten bewusstlos, wir konnten ihn körperlich stabilisieren und noch in der Nacht der italienischen medizinischen Notevakuierungseinheit übergeben. Die anderen Geretteten konnten wir heute in den frühen Morgenstunden den italienischen Behörden auf Lampedusa übergeben. Da das Wetter einen erneuten Einsatz unmöglich macht, ist die Rettungsmission damit beendet. Es war eine tolle, engagierte und kompetente Crew. Danke an alle. Wir sind erschöpft aber glücklich, dass wir Menschen in Not helfen konnten.

Ich werde weiterhin praktisch, aber auch immer wieder politisch dieser menschenverachtenden Asylpolitik in Deutschland und Europa entgegentreten. Und mögen immer mehr Parteien und Politiker die rechtspopulistischen Parolen übernehmen, um mit oft unwahren Behauptungen Wählerstimmen zu erhalten: Das ist absolut nicht mein Weg. Menschenrechte sind nicht relativierbar und verhandelbar. Das hat gerade dieser Seenotrettungseinsatz wieder gezeigt und bestätigt.