Wie viel Gerechtigkeit steckt im Klima?
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind die Triebfedern einer modernen Umweltpolitik.
- Redaktion
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Es hat sich herumgesprochen: Der Klimawandel ist menschengemacht, bedrohlich und schreitet schnell voran. Der Zeitpunkt für entschiedenes Handeln ist nicht irgendwann, sondern jetzt. So wird laut dem aktuellen Klimaeport die 1,5-Grad-Schwelle, die im Pariser Klimavertrag als Sicherheitslinie eingezogen ist, bereits um 2030 überschritten werden, nicht "erst" 2040. Die Gletscher schwinden beschleunigt, die Ozeane erwärmen sich schneller, die Spitzentemperaturen in Hitzewellen explodieren förmlich. Gelingt es der globalen Gemeinschaft nicht, beim Treibhausgas-Ausstoß kräftig auf die Bremse zu treten, ist das, was wir heute im Bezug auf den Klimawandel erleben, nur ein kleiner Vorgeschmack auf zukünftige Krisen.
„Die kommende Bundesregierung wird die letzte sein, die noch eine Chance hat, beim Klimaschutz das Schlimmste zu verhindern und das 1,5 Grad-Ziel noch zu erreichen“, warnt die LINKE Spitzenkandidatin Janine Wissler.
Der ökologische Umbau ist daher eine existenzielle Notwendigkeit. Er kann umso schneller und breiter erfolgen, je mehr er den Geist sozialer Gerechtigkeit atmet und die Menschen demokratisch ermächtigt. Aus diesem Grund ist das Konzept der Klimagerechtigkeit entscheidend. Denn die Folgen des Klimawandels betreffen nicht alle Menschen gleich. Wieder sind die Menschen besonders betroffen, die auch sozial benachteiligt sind. Die Folgen der Krise verstärken bestehende Ungleichheiten und Diskriminierungen.
Eine ökologische Wirtschaft
Um Klimagerechtigkeit zu erreichen, muss sich deshalb auch das Wirtschaftssystem nachhaltig verändern – also wie, was und wieviel produziert und verbraucht wird. Dabei geht es nicht nur um ökologische Aspekte, sondern auch um eine gerechtere Gesellschaft. Das heisst Bedürfnisse statt Profite, Vorsorge statt Wachstum, Kooperation statt Konkurrenz. Damit Klimaschutz nicht weiter zu Lasten der Ärmsten geht und die sozial-ökologische Transformation bezahlbar ist, ist eine gerechte Umverteilung des Reichtums und eine vernünftige Subventionspolitik nötig. Die LINKE will daher den Kohleausstieg bis spätestens 2030 abschließen und die Solarpflicht auf Dächern einführen. Dazu soll die Windkraft ausgebaut werden, damit Deutschland bis spätestens 2035 klimaneutral wird.
Verantwortung für kommende Generationen
Das Konzept der Klimagerechtigkeit beinhaltet auch die Verantwortung für kommende Generationen. Gerade junge Leute sind es auch, die seit Jahren die Proteste im Rahmen von Fridays For Future- Demonstrationen organisieren. „Die vielen Engagierten bei Fridays for Future haben in den letzten drei Jahren dafür gesorgt, dass Gesellschaft, Politik und Wirtschaft an der Klimafrage nicht mehr vorbeikommen. Ihr Kampf für Klimagerechtigkeit macht Geschichte“, sagt Wissler, die ihre Parteimitglieder zur Teilnahme am Klimastreik aufruft.
Streiken fürs Klima
Weltweit demonstrieren die Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays For Future am kommenden Freitag für einen Wandel in der Klimapolitik. Unter dem Motto #UnrootTheSystem sind insgesamt 1160 Aktionen geplant, allein in Deutschland sollen sich zwei Tage vor der Bundestagswahl mehr als 350 Städte beteiligen.