Nazis, Zombies und Flug-Haie
Nazi-Krieger haben sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf ein Schlachtschiff in die Arktis zurückgezogen und waren dort eingefroren: Deutsches Trash-Kino vom Feinsten
„Sky Sharks“ ist ein richtiger Volltrash-Film, der am besten in Oliver Kalkhofes Tele 5-Schlefaz-Show („Die schlechtesten Filme aller Zeiten“) passt. Damit es keine Reibungsverluste gibt, spielt der bekannte TV-Moderator mit dem Hang zum scheußlichen Film gleich selber mit – als Nazi-Größe Hermann Göring. Und da wären wir auch gleich beim Thema, das recht aktuell ist: Denn im Mittelpunkt dieses Genre-Splatter-Films mit allergrausamsten Spezialeffekten und Blutorgien steht ein Mann mit Nazihintergrund. Dr. Klaus Richter (Thomas Harris), ehemals Hitlers Chefwissenschaftler, hatte seinerzeit ein Mittel erfunden, um eine Untoten-Division für die Wehrmacht aufzustellen.
Durch das Mittel „K7B“ biologisch aufgerüstet, wurden sie zu unbesiegbaren Kriegern, denn tot waren sie schon und mithin unsterblich. Richter war selbst sein bester Kunde: Mittels „K7B“ ist er steinalt und vor allem steinreich geworden und arbeitet heutzutage für die US-Amerikaner. Es kommt – hey – der Klimawandel ins Spiel: Die Nazi-Krieger hatten sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf ein Schlachtschiff in die Arktis zurückgezogen und waren dort eingefroren. Die Erderwärmung hat sie auftauen lassen und sie folgen nun dem Plan, der für sie vorgesehen war: Mitzu Angriffsfliegern umgerüsteten Haifischen greifen sie die USA an. Richter und die US Army haben kein Interesse an ihnen, und so ergreifen sie Gegenmaßnahmen. Es gibt Krieg.
Einem mit viel Technik. „Sky Sharks“ folgt in der Aufmachung gängigen Action-Filmen wie „Total Recall“, „Star Ship Troopers“, die miserablen Tricks sind was für Trash-Fans, die Schauspieler nicht unbedingt. Eva Habermann als Richters Tochter und Deutschlands Nackt-Künstlerin Nr. 1, Micaela Schäfer, im Zombie-Spezialeinsatz können sich durchaus sehen lassen. Nicht zuletzt rundet ein Kurzeinsatz von Ausnahme-Darsteller Ralf Richter das Spektakel ab. Die Story vom übriggebliebenen Nazi, der in den USA groß Karriere macht, ist unverkennbar durch den Raketenwissenschaftler Wernher von Braun inspiriert. Es seien Tausende Nazi-Profiteure gewesen, heißt es im Film, die auf dem Ticket des Kalten Krieges aus dem Nazi-Staat heraus gleich weiter Karriere machen konnten. Heute verwalten ihre Enkel das Geld.Produzent Carsten Fehse sagt über den Film, auf den Filmfestspielen in Cannes hätten er und sein Bruder, der Regisseur Marc, „viele Filmschaffende für die Idee begeistern“ können, filmische Versatzstücke zu einem großen Ganzen zu vermischen – „Haie, böse Nazizombies und jede Menge Blut“. Fehse: „Es gab kaum jemanden, der das Konzept nicht sofort verstand. Eine völlig absurde Story drumherum gesponnen, und schon sind alle Zutaten für einen noch nie dagewesenen Irrsinn auf dem Tisch gewesen.“ Dabei ist die Story vielleicht weniger absurd als das Konzept.